Der Umgang mit dem Pferd ermöglicht den Aufbau von Vertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Das Pferd reagiert eindeutig, offen und klar, es zeigt Interesse und Abneigung ohne dabei zu beurteilen. So spiegelt es Verhaltensweisen und -muster des Gegenüber – dadurch können Stärken aber auch Grenzen erfahrbar gemacht werden. Pferde sprechen eine sehr klare, eindeutige Sprache. Sie kennen kein Verstellen oder Doppeldeutigkeiten.
Mit Hilfe des Therapiepferdes kann eine gute und tragfähige Beziehung aufgebaut werden. Dies ist häufig die wichtigste Grundlage der Therapie. So können in der Beziehungsarbeit mit dem Pferd soziale Probleme und Ängste bearbeitet werden. Das Pferd straft nicht, es reagiert lediglich und es ist nicht nachtragend.
Zudem bietet das Pferd durch seine dreidimensionale Bewegungsübertragung beim Reiten weitere einzigartige therapeutische Möglichkeiten: Die Rumpfaufrichtung wird verbessert, Bewegung und Wärme des Pferdes lockern die Muskulatur, das Gleichgewichts- system wird stimuliert und gefördert und der Muskeltonus harmonisiert sich.
 Das gesamte Setting: der Stall, die Tiere, der Umgang und die Tätigkeiten rund ums Pferd schult die Wahrnehmung und stimuliert alle Sinnesbereiche. Misten, Pferde versorgen und putzen bietet die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, Hilfe zu geben und anzunehmen. Es fördert die Orientierung im Raum sowie die Handlungsplanung.
Äußerer Ablauf einer Therapieeinheit:
In der Reittherapie wird das Pferd gemeinsam mit dem Klienten aus dem Stall geholt, geputzt und zum Reiten fertig gemacht. Danach geht es entweder ins Gelände oder auf den Reitplatz. Je nach Zielsetzung der Therapie wird dann mit oder auf dem Pferd gearbeitet. Den Schluß bildet immer das Verabschieden und Belohnen des Pferdes.
Die Reittherapie wird individuell nach Entwicklungsstand oder Wunsch der Klienten in Einzelmaßnahmen oder als Gruppenangebot durchgeführt.
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